Bundesweiter Kulturtag stärkt die junge Kunstszene in Rostock.
14 Künstler beteiligen sich am Projekt.
Auch Kunststudent Dominique Öder (26) aus Greifswald unterstützt
das Rostocker Mauerkunstprojekt aktiv mit Pinsel und Farbe.
Kröpeliner-Tor-Vorstadt (OZ) - Die gesamte vergangene
Woche arbeiteten 14 Künstler aus Rostock, Greifswald, Berlin und
Leipzig an einem riesigen Kunstwerk. Ohne Bezahlung, dafür mit viel
Hingabe. Ihre fertige „Wand am Meer“ präsentierten sie
abschließend am Sonnabend zum zweiten nationalen Aktionstag „Kultur
gut stärken“.
Nun erstrahlt die 115 Quadratmeter große Fläche direkt an der
Uferkante des Werftdreiecks in ganz neuem, farbenfrohem Glanz —
die Betonmauer um das Firmengrundstück Oehm und Rehbein hat sich
in ein monumentales Kunstwerk verwandelt. Die Idee dazu stammte von der
Firma selbst, anlässlich des Aktionstages „Kultur gut stärken“,
zu dem der Deutsche Kulturrat Kulturinstitutionen, Bibliotheken, Theater,
Museen, Vereine sowie Einzelpersonen des kulturellen Lebens eingeladen
hatte, sich mit eigenen Aktionen zu beteiligen. Die Veranstaltungen rund
um den 21. Mai 2012 sollten die kulturelle Vielfalt in ganz Deutschland
zeigen und stärken und somit ein deutliches Zeichen gegen den Kulturabbau
in Deutschland setzen.
Ein Ziel, das auch der Rostocker Verein Palette unterstützt und somit
sofort für das Oehm und Rehbein-Projekt aktiv wurde. Die Firma besorgte
die Materialien, der 2011 gegründete Verein die Künstler.
„Das ist unser erstes richtig großes Projekt“, freute
sich Steffen Kirchhoff vom Verein Palette, der es sich auf die Fahnen
geschrieben hat, nicht nur die Kulturszene, sondern auch die jungen Künstler
zu fördern. „Und dieses Projekt war einfach eine super Sache
und eine tolle Plattform“, lobte Kirchhoff.
In der Tat entpuppte sich die große Mauer schnell als wunderbare
Arbeitsfläche. „Ich habe mir mein Motiv mit Kreide vorgemalt,
weil ich an so einer großen Fläche nicht geübt bin —
aber das ist ‘ne coole Möglichkeit sich auszuprobieren, ich
würde so was wirklich gern häufiger machen“, sagte die
Kommunikationsdesignerin Andrea Köster. Mit Pinsel, Rolle und Acrylfarbe
verewigte sie sich mit einem modernen Affen-Schädel auf drei der
60 Mauerabschnitte. Nur eines bereitete der 27-Jährigen ein klein
wenig Sorge: „Ich hoffe es überlebt die Witterung.“
Die Sprayer Sebastian Volgmann und Christoph Kukla hingegen waren vollkommen
unbekümmert und genossen die Arbeit an der Kaikante. „Es ist
total entspannt und der Standort ist super — man kann sogar vom
Matrosendenkmal am Kabutzenhof aus erkennen, dass die Fläche bemalt
ist. Ein super Standort, sonst darf man ja meist nur auf versteckten brachliegenden
Flächen sprayen“, freute sich der 30-jährige Volgmann.
Über den öffentlichen „Spielplatz“ für die
Künstler freute sich auch Kunststudent Dominique Öder vom Kunstverein
Polly Faber aus Greifswald, der mit insgesamt vier Leuten zur Aktion angereist
war.
Allerdings ging es ihm in erster Linie um eines: „Kunst und Kultur
stehen ja eh immer ein bisschen auf der Kippe — da ist es wichtig,
sich gegenseitig zu unterstützen.“ Und so werkelten die 20-
bis 40-jährigen Künstler aller Sparten und Ecken des Landes
mit Pinseln, Dosen und Farben Hand in Hand für die Kunst.
• Mehr zum Projekt des Palette-Vereins: palette.blogsport.de/projekte.
Anne Kubik
Polly Faber e.V.
Insomnale11
ArtFusion 08.11.2010
JUNGE KUNST - 3 ORTE - 10 JAHRE INSOMNALE
10. künstlerisch / kunstwissenschaftlicher Wettbewerb des Caspar-David-Friedrich
Instituts der Universität Greifswald
In diesem Jahr feiern die Studierenden gemeinsam mit allen Kunstinteressierten
der Stadt das 10- jährige Jubiläum dieser inzwischen größten
Ausstellung junger Kunst in Mecklenburg/Vorpommern. Diesjähriger
Standort: Temporäre INSOMNALE- Galerie, Lange Reihe 1.
Das Caspar-David-Friedrich-Institut bietet die in Deutschland einzigartige
Möglichkeit, an einem Institut Kunstgeschichte und Bildende Kunst
zu studieren. Als einzige Hochschuleinrichtung des Landes mit den Bachelor-
und Masterstudien-gängen Bildende Kunst, kooperiert das Institut,
nicht nur für das regionale Kunst- und Kulturleben bedeutend, mit
zahlreichen nationalen und internationalen Partnern.
Die seit 2001 jährlich an wechselnden Ausstellungsorten stattfindende
INSOMNALE entwickelt sich unaufhaltsam zu einer festen Institution in
der Kunst- und Kulturszene. Der Wettbewerbspreis des CDF-Instituts wird
für zwei Sparten, jeweils als ein erster und ein zweiter Preis vergeben
- zum einen für den Bereich Bildende Kunst und zum anderen im Bereich
Kunstwissenschaft. Der erste Preis wird als ein Aufenthaltsstipendium
im internationalen Stipendiatenhaus, Künstlerhaus Lukas Ahrenshoop
vergeben.
Die jungen Künstlerinnen und Künstler präsentieren 2010
ihre Arbeiten aus den Bereichen Malerei, Grafik, Grafik-Design, Skulptur,
Fotografie, Video und Installation vom 11. bis zum 20. Juni in der temporären
INSOMNALE-Galerie, Lange Reihe 1.
Seien Sie gespannt auf diesen neuen Veranstaltungsort der INSOMNALE 2010,
der größten Schau Junger Kunst unseres Landes!